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Frauen 40+: Wie uns diese 3 negative Glaubenssätze davon abhalten, unser Wunschleben zu erschaffen

Aktualisiert: 29. Jan. 2021

Da stehen wir nun, im strömenden Regen und bis auf die Knochen durchgefroren. Die Autos rauschen an uns vorbei und wir bekommen noch einen Schwall Gully-Wasser ab. ... Aber hey, wir sind glücklich! Denn: Wir haben uns gerade zum ersten Mal geküsst.

Kannst du dich noch an deinen ersten Kuss erinnern? Ich hoffe, bei dir war es ein schöneres Ambiente.


Sei’s drum, wir waren selig. Ich war 16 (jaaa, ich war eine Spätzünderin), und mit meinem ersten Kuss rollte sich mit einem Mal mein ganzes Leben vor meinem inneren Auge aus. Also nicht gleich in diesem Kuss-Moment und auch nicht wirklich das ganze Leben. Aber die nächsten 20 Jahre meines Traumlebens konnte ich schon bald glasklar sehen:


Mit 16: erster Kuss, erster Freund, erstes Mal. Mit 19: Abi, dann Ausbildung oder Studium. Mit Mitte 20: der erste richtiger Job. Auch mit Mitte 20: meine große Liebe treffen, erste gemeinsame Wohnung. Mit Ende 20: Hochzeit. Vor 30: erstes Kind. Nach 30: zweites Kind, Haus, Hund - geschafft!


Kommt dir dieser Lebensplan bekannt vor? Ich wette! Vielleicht mit kleinen Abwandlungen. Doch ich würde sagen, dass er im Großen und Ganzen dem entspricht, was wir Frauen, die zwischen 1970 und 1982 geboren sind, uns für unser Leben ausgemalt haben.


Und, was soll ich sagen: Mein Lebensplan ist aufgegangen! Mit kleinen Umwegen. Aber mit Mitte/Ende 30 war im Wesentlichen alles geschafft. Wunderbar, lief doch wie am Schnürchen!


Für einen Moment können wir durchatmen, doch dann…

Mit Ende 30, Anfang 40 war für mich „Midlife“ noch ganz weit weg. Und mit einem Mal bin ich mittendrin. Und wenn du das hier liest, dann trifft, zumindest Letzteres, auf dich wahrscheinlich auch zu.


Und dabei stört uns noch nicht mal die Tatsache, dass per definitionem, unsere zweite Lebenshälfte begonnen hat. Sondern vielmehr, dass die erste so schnell an uns vorbeigerast ist, richtig? Denn gedanklich sind wir doch gerade noch einem Kleinkind mit sandigem Gesicht hinterhergerannt.


Eine neue Art der Schwere, die sich in unseren Leben breit macht, drückt mehr und mehr auf unsere Stimmung. Ein bisher unbekanntes Gefühl der Orientierungslosigkeit macht sich breit und wir spüren, dass wir vor einem Wendepunkt stehen. Unser Lebensplan ist scheinbar erfüllt. Ist das der Grund, warum wir unser Leben als weniger dynamisch und zukunftsgerichtet empfinden als früher?


Eigentlich sollten wir doch jetzt durchatmen und uns zurücklehnen können. Unser Leben vom Liegestuhl aus, mit einem Drink in der Hand, beobachten und dabei zufrieden lächelnd auf das Erreichte blicken. Eigentlich. Wäre da nicht diese eine Frage, die 24/7 wie die Leuchtreklame eines mittelmäßigen Hotels in Manhattan in unserem Kopf aufblinkt: WAS JETZT?


Wenn unsere Kompassnadel nicht mehr ruhig steht: Ist das etwa die Midlifecrisis?